Tech-Giganten auf dem Gesundheitsmarkt: Die neue Initiative von Microsoft

Meistens berichten wir auf unserem Blog über Startups, die mit E-Health Anwendungen und innovativen Apps den Gesundheitsmarkt aufmischen. Heute soll es aber mal um die Big Player der Tech-Branche gehen, für die der Gesundheitsmarkt lange Zeit keine große Rolle gespielt hat. In den letzten Jahren hat sich da jedoch einiges getan.
Während Apple, Samsung und Co. weiter an Health Apps für ihre Smartphones und dazu passenden Wearables arbeiten, haben zuletzt vor allem IBM mit der künstlichen Intelligenz Watson und Google mit Deep Mind gezeigt, wohin sich ein digitalisiertes Gesundheitssystem entwickelt wird. In diesem Beitrag möchte ich einen genaueren Blick auf Microsoft werfen. Da ich auf meinen PC schon immer MS Windows nutze hat es mich sehr interessiert, was der Softwarekonzern im Bereich Healthcare so anbietet.

Microsofts neuer Versuch mit Digital Health

Mit der App HealthVault hat MS schon vor einigen Jahren einen Ort geschaffen, an dem man seine Gesundheitsinformationen online sammeln, speichern, verwenden und an Ärzte und Gesundheitsorganisationen freigeben kann. In Deutschland hat die Anwendung allerdings ähnlich wie der Fitnesstracker Microsoft Band nicht die breite Masse an Nutzern erreicht.
Im Februar hat Microsoft in Kooperation mit dem Medical Center der Universität Pittsburgh (UPMC) die Initiative Healthcare NExT gestartet. Mit der Verbindung aus aktueller Medizinforschung auf der einen und Cloud Computing und künstlicher Intelligenz auf der anderen Seite, will Microsoft sich dieses Mal auf dem Gesundheitsmarkt etablieren.

Vor allem mit der neuen HealthVault Insights-App sollen Ärzte einen besseren Überblick über sämtliche Aktivitäten des Patienten bekommen. Die Anwendung kann auf Daten anderer Apps zugreifen, wie Apple Health und Google Fit oder – wenn gewollt – auch auf die Krankenakten des Patienten. Die medizinischen Organisationen haben somit sehr ausführliche Statistiken zum Patienten und können dadurch besser auf Gesundheitsveränderungen reagieren und noch individuellere Therapiepläne erstellen.


Health Bot, Cloud und künstliche Intelligenz

Bei Microsoft Research arbeiten etwa 1000 Forscher an vielen weiteren, spannenden Projekten für die Gesundheitsbranche. Zum Beispiel das Project InnerEye, mit dem Microsoft die Radiologie verbessern und damit die Krebsbehandlung effektiver gestalten will. Die KI soll dabei den Prozess beschleunigen, bei dem der Tumor auf den Scans genau markiert wird, um so die Strahlentherapie besser anzupassen.
Besonders interessant ist allerdings der Health Bot, eine Cloud- und KI-basierte Software, welche die Konversation mit einem virtuellen Assistenten in einem Messenger ermöglicht. Der Health Bot kann flexibel an den Patienten angepasst und in unterschiedliche Anwendungen, wie z.B. auch HealthVault Insights integriert werden, um weitere Daten zum Gesundheitszustand des Patienten zu sammeln. [Hier findest du mehr zu den Health Bots]

Es wird hier natürlich deutlich, dass Microsoft genauso wie alle anderen Anbieter von der Menge der gesammelten und vom Nutzer zur Verfügung gestellten Daten abhängig ist. Gerade was die Freigabe von Gesundheitsdaten angeht, sind viele Deutsche noch sehr zurückhaltend. Anders als in den USA, wo es weniger strenge Auflagen und mehr private Gesundheitsanbieter gibt, wird MS hierzulande einen langen Atem brauchen, um sich als Dienstleister im Gesundheitswesen zu etablieren. Es bleibt also spannend!

Noch mehr spannende Infos zu neuen Technologien und Projekten gibts beim Inside Microsoft-Fanprogramm.

via: blogs.microsoft

Foto: Bigstock/Hilch

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