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So groß wie ein Streichholz - Dieses Implantat kann eine HIV-Infektion verhindern

Das Unternehmen "Intarcia Therapeutics" aus Boston hat ein Implantat entwickelt, das unter die Haut von Patienten eingesetzt wird und dort Wirkstoffe freisetzt, die das Risiko einer HIV-Infektion drastisch reduzieren sollen.
Das Implantat wird "Medici Drug Delivery System" genannt und soll mehrere Monate lang kontinuierlich ein Medikament in die Blutbahn des Trägers pumpen, das gegen eine Ansteckung mit dem HI-Virus schützt. Bisher muss es alle sechs Monate gewechselt werden. Das Unternehmen arbeitet jedoch an längeren Verweildauern und forciert im nächsten Schritt ein Jahres-Intervall. Die angewendete Art der Vorbehandlung wird auch PrEP genannt.


Hier ein kurzes Video zur genauen Funktionsweise des Implantats:

PrEP senkt das HIV Infektionsrisiko um 90 %

Die Abkürzung PrEP steht für "Pre-exposure prophylaxis" und umfasst vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor einer HIV Infektion. Dabei nehmen Menschen, die ein hohes Risiko haben sich mit HIV anzustecken, täglich Medikamente ein, die verhindern, dass sich das Virus im Körper ausbreitet. Wer die Medikamente täglich einnimmt, reduziert die Gefahr einer Infektion beim Sex laut dem US-Zentrum für Krankeitskontrolle und Prävention um 90 %, wobei Verhütungsmittel das Risiko sogar noch weiter senken.

Die neuen Anti-HIV-Implantate sollen zunächst südlich der Sahara in Afrika zum Einsatz kommen. Hier ist der HI-Virus besonders weit verbreitet und das Risiko einer Infektion entsprechend hoch. Bis die Behandlung allerdings die Marktreife erlangt, könnten noch Jahre vergehen.


Die Bill & Melinda Gates Foundation investiert 140 Millionen US-Dollar

Intarcia Therapeutics hat bei einer Finanzierungsrunde 206 Millionen US Dollar eingesammelt. Dabei hat die Gates Foundation einen Teil von 90 Millionen Dollar des Investments an bestimmte Ziele geknüpft, die die Einführung des Anti-HIV-Implantats beschleunigen soll, um die Verbreitung von AIDS in Afrika einzudämmen.

Das Implantat soll neben der HIV-Prävention in Zukunft auch bei Typ-2-Diabetes eingesetzt werden können. Bis es soweit ist, müssen noch ein geeigneter Impfstoff gefunden und regulatorische Hürden genommen werden. Außerdem sind die Stückkosten der dünnen, länglichen Röhrchen noch zu hoch, um flächendeckend zum Einsatz zu kommen.


via: wired.de

Foto und Video: intarcia.com

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