Lieferando aus der Pharmaindustrie

Es ist Montag Abend, du bist verschnupft und hast Kopfschmerzen. Mit der App von Apoly musst du das Haus nicht mehr verlassen, sondern bekommst die Arznei direkt zur Haustüre geliefert. Und das Beste an der Sache: du unterstützt die Vor-Ort Apotheke!
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Die Apoly-Macher im Innovationszentrum des Chemie- und Pharmakonzerns Merck

Medikamente nach Hause liefern lassen wie bei Lieferando die Pizza oder Pasta? Das Startup Apoly macht´s möglich!

Der Apothekenmarkt steht vor seinem größten Umbruch - Online Marketing drückt zunehmend in die Apotheke und die Patientenkommunikation verändert sich. Für 63 Prozent der Befragten Apotheker der Studie von Apotheke Adhoc ist klar, dass die Digitalisierung für die Apotheke mehr Nutzen als Risiken birgt. Patienten benutzen zunehmend das Internet, um sich über ihre Gesundheit zu informieren oder sogar die Arznei nach Hause liefern zu lassen. Apotheker erkennen diesen Trend und ergreifen Initiativen wie Bestellmöglichkeiten über What´s App, wie dieser Artikel zeigt. Apoly will nun Apotheken unterstützen und erreichen, dass mehr Vor-Ort Apotheken ihre Ware ausliefern. Dazu stellt das Leipziger Startup im Zuge der Digitalisierung eine Online-Plattform und App zur Verfügung.

Die Vor-Ort Apotheke also in der Hosentasche?

Du kannst mit der App oder über die Online-Plattform rezeptreife Medikamente deiner Lieblingsapotheke ums Eck direkt bestellen. Zunächst wird anhand deiner Krankheitssymptome, die du natürlich selbst auswählst, der Pillen-Konfigurator von Apoly angeschmissen und empfiehlt dir eine Auswahl an passenden Medikamenten. Zusätzlich sind auf der Rechnung die Kontaktdaten des Apothekers Vor-Ort. So kannst du bequem den Apotheker bei Rückfragen kontaktieren.
"Nicht schon wieder eine Versandapotheke! ...sondern der erste virtuelle Apotheken-Marktplatz Deutschlands." [Apoly]
Ein weiterer Zusatz ist die Anbindung an das bestehende Warenwirtschaftssystem der Apotheke. Dadurch wird ersichtlich welche Medikamente im Lager sind und welche nicht. Apoly bietet den Kanal, der die Apotheke online nach Hause zum Patienten verknüpft. In der Regel besitzen die Apotheken eigene Zusteller, die Medikamente ins nächstliegende Dorf liefern. Die Lieferkosten übernimmt also der Kunde. Außerdem erhält das Startup von den Apotheken für jede erfolgreiche Bestellung eine Transaktionsgebühr.
Apoly finanziert sich bisher über Fördergelder und Eigenmittel. Vor der Gründung wurde das Team von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft unterstützt und erhielt zudem ein Technologie-Gründerstipendium der sächsischen Aufbaubank. Ein Highlight von Apoly passierte vor über einem Jahr mit dem Einzug in das Innovationszentrum von Merck. Der Pharma- und Chemiekonzern unterstützte die jungen Gründer finanziell mit 25.000 Euro und erhielt im Gegenzug eine stille Beteiligung am Startup. Im Innovationszentrum durfte sich Apoly für mehrere Monate niederlassen und erhielt durch Merck Beratung mit dem gegenseitigen Austausch und Dialog untereinander.

Seit dem Jahr 2016 ist das Startup eine GmbH und kooperiert inzwischen mit sieben Apotheken, bislang allerdings nur in Leipzig. Die Apoly-Macher möchten unbedingt in den nächsten zwei Jahren die "Apotheke aus der Hosentasche" deutschlandweit ausrollen. Leider ist nicht gleich jede Apotheke ein potenzieller Partner: denn wer im Versandhandel aktiv sein möchte, der muss sich nach dem Apothekengesetz richten und eine spezielle Erlaubnis haben. Aktuell haben von insgesamt 20.000 Apotheken in Deutschland lediglich 3.000 eine solche Erlaubnis.

Anbieter wie Dedendo und VitaBote scheiterten bereits daran, die Apotheken ins digitale Zeitalter zu bringen und sind Geschichte. aponow bündelt seit rund zwei Jahren alle deutschen Vor-Ort-Apotheker auf einer Online-Plattform. Über diese Plattform können Nutzer in jeder deutschen Apotheke Medikamente vorbestellen, sich die Ware binnen weniger Stunden vor Ort abholen oder auch liefern lassen. Apoly verspricht die Apotheke Vor-Ort in einer App zu integrieren und bietet mit einem Algorithmus ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den anderen Diensten wie Dedendo, VitaBote oder aponow; denn der Patient kann sich anhand seiner Krankheitssymptome Medikamente aussuchen und diese nach Hause bestellen.

Wie ist eure Meinung dazu?

Zieht es euch aktuell schon zum Online-Versandhandel oder unterstützt ihr die Apotheke um die Ecke? Wird das junge Startup erfolgreich sein und die Vor-Ort Apotheken mit seinem Service sichern?

Eure Meinung ist gefragt! :-)

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1 Comment

  1. Echt super Idee, eine App zu entwickeln für einen Apothekenlieferservice. Es macht wirklich Sinn, dass Kranke nicht den Weg zur Apotheke machen müssen, sondern die Arznei geliefert bekommen. Ich denke es werden auch bald die Zugangshürden dazu fallen und mehr als 3.000 Apotheken können bald daran teilnehmen.

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